Mit diesem Lied nahmen die Lehrer der Weiß-Ferdl-Schule ABSCHIED von der guten Seele der Schule – von ihrer Sekretärin Marille Vierlinger.
21 Jahre lang prägte sie das Schulleben wie kaum jemand anders. Am 1.Februar 1997 bewies der Neurektor der Schule, Paul Schönstetter, ein goldenes Händchen, indem er der damaligen Töginger Sekretärin Maria Vierlinger die Stelle an der Weiß-Ferdl-Schule schmackhaft machte.
Obwohl es ihr in der Töginger Schule sehr gut gefiel, war die Verlockung einer größeren Schule und vor allem eines kürzeren Anreiseweges Grund genug die neue Stelle anzunehmen. Vor Töging war sie Sekretärin im König-Karlmann-Gymnasium in Altötting.
Mit ihrer stets freundlichen und hilfsbereiten Art, aber vor allem mit ihrer unbeschreiblichen Fach- und Sachkompetenz wurde sie im Handumdrehen zu einer unersetzlichen Hilfe für die Schulleitung, für das Kollegium, den Eltern, Hausmeistern, OGS-Leuten und vor allem für die Schüler.
„Marille“, respektive Maria Vierlinger, war DIE Anlaufstelle für Probleme jeglicher Art: Wenn ein Lehrer ein Formular zum Ausfüllen brauchte, ein Schüler plötzlich krank wurde, Eltern Schüler an- , um- und abmelden wollten, der Drucker nicht ging, der Kopierer Blätter verschlang, Laminierfolien gewünscht wurden, Statistiken zum Eingeben waren, die OGS eine Frage hatte, ein Schüler über Bauchweh klagte oder einen Kühlbeutel brauchte, … - immer war Marille die Anlaufstelle Nummer 1 und wusste Rat und Tat zu jeder Zeit.
Bisweilen wurde sie so sehr von den Schülern und Lehrern in Besitz genommen, dass Herr Schönstetter immer wieder darauf hinweisen musste, dass Frau Vierlinger „SEINE“ Sekretärin sei und nicht nur die der Lehrer und Schüler.
In all den Stresssituationen - und davon gab es jeden Tag etliche davon - blieb sie immer gelassen, freundlich und hilfsbereit. Man hatte bei ihr stets das Gefühl, dass sie jedes Problem lösen würde und fühlte sich somit sicher und gut aufgehoben im hektischen Schulalltag.
Auch bei der Weiß-Ferdl-Namensgebung war sie maßgeblich beteiligt und so blieb ihr der Spitzname von ihrem ersten Altöttinger Chef, Herrn Schönstetter, bis heute erhalten: Mrs Weiß Ferdl.
Im Laufe der Jahre wurde sie für alle Schulleiter eine unentbehrliche Stütze. „Unter Leitung von“ Marille Vierlinger wurden Paul Schönstetter und dann sein Nachfolger Harald Kronthaler zu Schulräten und später zu Schulamtsdirektoren. Danach folgte Thekla Möslinger, eine weibliche Chefin, auf den Rektorenposten mit der sie in gewohnter Weise loyal zusammenarbeitete.
Frau Vierlinger betonte stets, dass sie sehr viel Glück mit ihrer Arbeit und ihren Chefs hatte. Es gab keinen Arbeitstag in ihrem Leben, an dem sie nicht gerne zur Arbeit ging. Bei Ihr treffe das Sprichwort perfekt zu:
„Wenn du eine Stunde lang glücklich sein willst, schlafe. Wenn du einen Tag glücklich sein willst, geh fischen. Wenn du ein Jahr lang glücklich sein willst, habe ein Vermögen. Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe deine Arbeit.“
Obwohl ihr der Abschied von ihrer Weiß-Ferdl-Schule sehr schwer fiele, freue sie sich nun aber auch auf ihren wohlverdienten Ruhestand. Sie will mit ihrem Mann und dem neu erworbenen Wohlmobil durch die Gegend tingeln und das Leben genießen. Langeweile befürchte sie sicher nicht, dafür würden schon ihre mittlerweile fünf Enkelkinder sorgen, sowie ihre drei Töchter und diverse andere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte.
Und zum Schluss noch eine Weisheit für alle Schülerinnen und Schüler:
Marille – äh Konfuzius - sagt:
„Wähle einen Beruf den du liebst, und du brauchst niemals in deinem Leben zu arbeiten.“
Ein besonderes Highlight auf der kleinen Verabschiedungsfeier von Marille Vierlinger war neben dem Erscheinen ihres speziell gewünschten Ehrengastes Paul Schönstetter, das liebevolle, selbstgeschriebene Gedicht von Andrea Herkner. Einen kleinen Auszug davon kann manhier nachlesen.